Die Installation eines FI-Schalters (Fehlerstromschutzschalter) ist ein wesentlicher Bestandteil der elektrischen Sicherheit in einem Gebäude. Ein FI-Schalter schützt Menschen vor gefährlichen Stromschlägen, indem er den Stromkreis unterbricht, sobald ein Fehlerstrom erkannt wird, der nicht durch den normalen Stromfluss abgedeckt ist. Das bedeutet, dass der FI-Schalter reagiert, wenn Strom aus dem Stromkreis austritt, etwa durch einen defekten Isolator oder einen Kontakt zwischen einer stromführenden Leitung und einer Person.
Funktionsweise eines FI-Schalters
Ein FI-Schalter misst kontinuierlich die Ströme, die durch den Leiter (Phase) und den Neutralleiter fließen. Im Normalfall sind diese Ströme gleich, was bedeutet, dass der gesamte Strom, der in den Stromkreis hineinfließt, auch wieder zurückfließt. Wenn jedoch ein Fehlerstrom entsteht – beispielsweise durch einen Kurzschluss, Erdschluss oder einen Stromfluss durch den Körper einer Person – fließt ein Teil des Stroms ab, und der FI-Schalter erkennt die Ungleichheit.
Sobald die Differenz eine bestimmte Schwelle überschreitet, typischerweise 30 mA bei Haushaltsinstallationen, unterbricht der FI-Schalter den Stromfluss innerhalb von Millisekunden. Dadurch wird verhindert, dass der Fehlerstrom zu schweren Verletzungen oder Bränden führt.
Vorbereitung und Planung der Installation
Die Installation eines FI-Schalters erfordert eine sorgfältige Planung und Einhaltung der geltenden Sicherheitsvorschriften. In den meisten modernen Gebäuden ist der Einbau eines FI-Schalters in bestimmten Bereichen, wie etwa in Feuchträumen (Bäder, Küchen) und Außenbereichen, gesetzlich vorgeschrieben, da hier ein höheres Risiko für Stromunfälle besteht.
Zu den Vorbereitungen gehören:
-
Bestimmung der Stromkreise: Der FI-Schalter kann entweder für den gesamten Stromkreis eines Gebäudes oder nur für bestimmte Bereiche verwendet werden. Es ist üblich, dass in einem Sicherungskasten mehrere FI-Schalter installiert sind, die verschiedene Stromkreise absichern. Dies ermöglicht eine gezielte Abschaltung im Fehlerfall, ohne dass die Stromversorgung im ganzen Haus unterbrochen wird.
-
Auswahl des richtigen FI-Schalters: Es gibt verschiedene Typen von FI-Schaltern, je nach Anwendungsbereich. Typ-A FI-Schalter sind die gängigsten in Haushalten und schützen vor Fehlerströmen, die durch Wechsel- und pulsierenden Gleichstrom verursacht werden. Für komplexere Anlagen, etwa in der Industrie oder bei der Verwendung von Geräten mit Frequenzumrichtern, werden oft Typ-B FI-Schalter verwendet, die auch bei glatten Gleichströmen schützen.
Installation des FI-Schalters
Die eigentliche Installation des FI-Schalters erfolgt im Sicherungskasten oder Verteilerkasten. Der Schalter wird auf einer Hutschiene montiert und mit den zu schützenden Stromkreisen verbunden.
-
Verdrahtung: Der FI-Schalter wird zwischen die Hauptzuleitung (Phase und Neutralleiter) und die Sicherungsautomaten des betreffenden Stromkreises geschaltet. Die Phase (L) und der Neutralleiter (N) des Eingangsstroms werden mit dem FI-Schalter verbunden, sodass der Schalter den Stromfluss überwachen kann. Von den Ausgangsklemmen des FI-Schalters führen Leitungen zu den einzelnen Sicherungen, die die Stromkreise absichern.
-
Erdung: Besonders wichtig ist die korrekte Erdung. Der Schutzleiter (PE), der im Normalfall keine Spannung führt, ist mit dem FI-Schalter verbunden, um sicherzustellen, dass Fehlerströme, die über die Erde fließen, erkannt werden und der Stromkreis rechtzeitig abgeschaltet wird.
-
Prüfung des FI-Schalters: Nach der Installation muss der FI-Schalter auf seine Funktionstüchtigkeit geprüft werden. Moderne FI-Schalter verfügen über eine Test-Taste, mit der die Auslösung simuliert werden kann. Wird die Taste gedrückt, sollte der FI-Schalter den Stromkreis sofort unterbrechen. Es ist wichtig, diese Funktion regelmäßig zu überprüfen, um sicherzustellen, dass der FI-Schalter im Ernstfall ordnungsgemäß funktioniert.
-
Schaltung mehrerer Stromkreise: In einem Haushalt werden häufig mehrere Stromkreise über einen FI-Schalter abgesichert. Es kann aber auch sinnvoll sein, für unterschiedliche Bereiche oder Geräte separate FI-Schalter zu installieren, um im Falle eines Fehlers nicht den gesamten Haushalt stromlos zu schalten. Dies erhöht den Komfort und sorgt dafür, dass etwa bei einem Fehler im Badezimmer nicht auch die Stromversorgung in der Küche unterbrochen wird.
Sicherheitsvorschriften und Wartung
Die Installation eines FI-Schalters muss den geltenden VDE-Vorschriften entsprechen, um die Sicherheit zu gewährleisten. Eine unsachgemäße Installation kann dazu führen, dass der FI-Schalter nicht richtig funktioniert oder im Ernstfall zu spät auslöst, was erhebliche Gefahren birgt. Deshalb sollte die Installation immer von einem Fachmann durchgeführt werden.
Ein FI-Schalter bietet zwar einen sehr hohen Schutz, ersetzt jedoch nicht die regelmäßige Wartung und Überprüfung der elektrischen Anlage. Der FI-Schalter sollte regelmäßig getestet werden, um sicherzustellen, dass er funktionsfähig bleibt. Auch die Überprüfung der gesamten Verdrahtung auf Abnutzung oder Beschädigungen ist wichtig, um potenzielle Gefahrenquellen zu erkennen und zu beheben.
Fazit
Die Installation eines FI-Schalters ist eine wesentliche Maßnahme, um den Schutz vor gefährlichen Stromunfällen in einem Gebäude zu gewährleisten. Der FI-Schalter schützt zuverlässig vor Fehlerströmen, die durch defekte Geräte, fehlerhafte Installationen oder Stromschläge entstehen können. Bei der Installation müssen die richtigen Schaltertypen gewählt und die Verdrahtung gemäß den Sicherheitsstandards durchgeführt werden. Regelmäßige Prüfungen sorgen dafür, dass der FI-Schalter auch langfristig seine Schutzfunktion erfüllt und das Risiko von Stromunfällen minimiert.